Bei der privaten Rentenversicherung handelt es sich um eine finanzielle Absicherung für den Lebensabend. Auch als Zusatzrente bezeichnet, ist die Rentenversicherung eine kapitalbildende Versicherung, die im Rentenalter zur Auszahlung kommt und die gesetzliche Rente aufstockt. Zahlreiche Modelle werden entweder vom Staat bezuschusst, oder aber direkt und komplett auf privater Basis abgeschlossen. Auch wer sein ganzes Leben arbeitet und einen ansprechenden Verdienst erzielt, wird mit der gesetzlich ausgezahlten Rente Einbußen haben und seinen Lebensstandard senken müssen. Hier greift die privat abgeschlossene Rentenversicherung und liefert eine Zusatzrente, die man sich entweder in einer Summe, oder aber als monatlich gezahlten Zuschuss zur gesetzlichen Rente auszahlen lassen kann.

Wer sollte eine private Rentenversicherung in Betracht ziehen?

Die Rentenversicherung betrifft alle Menschen, die am Lebensabend auf eine Rente angewiesen sind und bisher nur die gesetzliche Rentenversicherung besitzen. Ausgenommen von der Zielgruppe zur Rentenversicherung sind Menschen, die aufgrund finanzieller Rücklagen, Grundbesitz oder hohen Beträgen aus Erbschaften und Aktienrenditen über genug Barvermögen verfügen, um sich den Lebensabend ohne eine zusätzliche Absicherung attraktiv gestalten zu können. Arbeitnehmer sowie Selbstständige und Freiberufler gehören zur Zielgruppe, für die eine private Rentenversicherung vorteilhaft ist und einen minderen Lebensstandard im Alter, oder sogar die gefürchtete Altersarmut vermeidet.

Wann sollte man eine Rentenversicherung abschließen?

Da eine lange Laufzeit nicht nur die ausgezahlten Beträge, sondern auch die Beiträge zur Rentenversicherung minimiert ist es ratsam, so früh wie möglich mit der privaten Vorsorge zu beginnen und die Rentenversicherung bereits in jungen Jahren abzuschließen.

Je früher die Rentenversicherung abgeschlossen wird, umso höher lässt sich die Zusatzrente konfigurieren. Wer bereits während oder direkt nach der Lehre an die Altersvorsorge denkt, kann mit einer langen Laufzeit zu besonders günstigen Beiträgen vorsorgen und spart eine beachtliche Summe, welche aufgrund der Verzinsung eine ansprechende und durchaus großzügige Rente aus der privaten Versicherung ermöglichen kann.

Am sinnvollsten ist es also, die Rentenversicherung so früh wie möglich abzuschließen und dadurch die Beiträge der monatlichen Zahlung gering zu halten, ohne anhand der langen Laufzeit auf eine zu niedrige Zusatzrente zu setzen. Schon bei Abschluss der Versicherung ist bekannt, welche Summe später zur Auszahlung gebracht wird. Somit kann der Versicherungsnehmer entscheiden, in welcher Höhe er die Rentenversicherung abschließen und seine monatlichen Beiträge dazu leisten möchte.

Welche Arten von Rentenversicherungen gibt es?

Es gibt unterschiedliche Formen einer Rentenversicherung. Bei der reinen kapitalbildenden Rentenversicherung geht es darum, die staatliche Rente aufzustocken und so einen Lebensabend ohne finanzielle Sorgen zu ermöglichen. Die Auszahlung findet zum Zeitpunkt in den Renteneintritt statt. Eine frühere Auszahlung ist bei diesem Versicherungsmodell nicht möglich.

Anders verhält es sich, entscheidet sich ein Versicherungsnehmer für eine Rentenversicherung mit Berufsunfähigkeit. Diese kann auch zur Auszahlung gebracht werden, tritt vor dem natürlichen Rentenalter eine Berufsunfähigkeit ein, welche den Arbeitnehmer in Frührente schickt und ein Arbeiten im Beruf nicht mehr möglich ist. Die Erwerbsminderungsrente unterliegt aber einer sehr schwierigen und strengen Gesetzgebung. Inwieweit die private Rentenversicherung bei einer Erwerbsminderung vor dem Renteneintrittsalter zahlt, sollte vertraglich erläutert sein und variiert zwischen den unterschiedlichen Anbietern, so das eine transparente und allgemein gültige Regelung aller Versicherungsanbieter nicht gegeben ist.

Wie sieht es mit Laufzeiten und Kündigungsmöglichkeiten aus?

Lange Laufzeiten sind die Grundlage einer Rentenversicherung. Es lohnt sich also nicht, für die Rente erst kurz vor Renteneintritt vorzusorgen und eine Versicherung abzuschließen. Für ältere Bürger ist es besonders teuer, sollte sich erst spät für eine Rentenversicherung entschieden werden. Wer für seine Rente sparen und eine Versicherung wählen möchte, sollte sich über die finanziellen Einbußen bei einer vorzeitigen Kündigung bewusst sein.

Bei staatlich bezuschussten Modellen, kann die Kündigung sogar den kompletten Wegfall der Bezuschussung begünstigen und somit die ausgezahlte Summe weiter verringern. Für eine Rentenversicherung gelten die jeweils vertraglich vereinbarten Kündigungsfristen, welche einzuhalten sind. Eine außerordentliche Kündigung ist in Notsituationen, zu denen auch der Tod des Versicherungsnehmers zählt, möglich.

Welche Alternativen zur Rentenversicherung gibt es?

Wem die Rentenversicherung zu unsicher oder zu wenig rentabel ist, der sollte auf alternative Geldanlagen mit höherer Rendite setzen und sich beispielsweise für ein Festgeld Konto oder Fonds entscheiden.

Sicherheit und eine ansprechende Rendite überzeugen auch hier, wobei die Laufzeiten wesentlich kürzer als bei einer Rentenversicherung sind. Auch Sparverträge von Sparkassen oder Banken sind eine mögliche Alternative zur Rentenversicherung. Hier zahlen Sie beispielsweise monatlich feste Raten in einen Sparvertrag ein und sammeln so regelmäßig Kapital, welches – je nach Angebot Ihrer Bank bzw. Sparkasse – mit laufenden Jahren immer höher verzinst wird.

Auch eine regelmäßige Anlage als Tagesgeld kann mit der Rentenversicherung konkurrieren und vorteilhaft punkten, weil die ständige Verfügbarkeit des Geldes, gerade bei geringem Budget, Vorteile bringt und nicht dem Zwang einer monatlichen Zahlung unterliegt.

Für langfristig laufende Verträge zur Rentenversicherung sollte der potenzielle Versicherungsnehmer einen finanziellen Spielraum haben, dass er die monatlichen Zahlungen bis zum Ablaufzeitpunkt ohne Probleme oder finanzielle Sorgen tilgen und die Kündigung vermeiden kann.