Private Krankenversicherung

Für alle die mehr wollen als nur gesetzliche Leistungen

Die Private Krankenversicherung (PKV) ist eine Police, die Versicherte gegen Kosten absichert, die aufgrund von Krankheit oder Unfällen entstehen.

Private Krankenversicherung

Übernommen werden dabei Kosten, die für die ambulante und stationäre Behandlung an sich, aber auch für Medikamente, Hilfs- und Heilmittel usw. anfallen.

Die PKV ist keine Versicherung für Jedermann - sie stellt eine privatrechtliche Alternative zur gesetzlichen Krankenversicherung dar.

Aufgrund der Versicherungspflicht in Deutschland sind nicht nur Arbeitnehmer sondern auch Beamte, Angestellte, Freiberufler und Selbstständige, die nicht automatisch in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen müssen, gezwungen, sich für eine der beiden Versicherungsformen zu entscheiden.

PKV vs. GKV - wo liegt der Unterschied?

Der größte Unterschied zwischen privater (PKV) und gesetzlicher (GKV) Krankenversicherung besteht wohl darin, dass die PKV von privatrechtlichen Unternehmen getragen wird, während GKV-Versicherte bei einer gesetzlichen Krankenkasse ihrer Wahl versichert sind. Daraus resultieren zwei ganz unterschiedliche Systeme, die miteinander um möglichst junge und gesunde (= kostengünstige) Versicherte konkurrieren.

Die GKV erhebt ihren Beitrag einkommensabhängig und gewährt ihren Versicherten Leistungen im Rahmen des allgemein gültigen Leistungskataloges. Dazu gehört neben der Kostenübernahme von Behandlungen, Medikamenten, Operationen & Co. u.a. auch Leistung wie etwa das Mutterschaftsgeld. Finanziell gestützt wird die GKV durch Steuergelder und Zusatzbeiträge der Versicherten. Da die Gemeinschaft der GKV-Versicherten eine Solidargemeinschaft ist, zahlen junge und gesunde Mitglieder etwas höhere Beiträge, um chronisch kranke und ältere Mitglieder finanziell zu entlasten.

Im Gegensatz dazu berechnet sich der Beitrag zur PKV einzig aufgrund des individuellen Versicherungsschutzes und Risikos. Ohne Unterstützung vonseiten des Staates, ohne Zusatzbeiträge. Heißt im Klartext: Je jünger und gesünder ein Versicherter, desto niedriger liegen die Beitragssätze.

Wer auf einen umfangreichen Versicherungsschutz besteht, der z.B. auch deutlich über das hinaus geht, was die GKV ihren Versicherten gewährt, muss dafür tiefer in die Tasche greifen als für einen Basisschutz. Dafür läuft in der PKV niemand Gefahr, permanent für Leistungen zahlen zu müssen, die gar nicht in Anspruch genommen werden. Beachtet werden muss, dass aus einem Teil der PKV-Versicherungsbeiträge Rücklagen gebildet werden, mit denen ein starker Prämienanstieg im Alter entgegen gewirkt werden soll.

Alternativen zur privaten Krankenversicherung

Die Krankenversicherung in Deutschland ist eine Pflichtversicherung, der niemand entgehen kann, und grundlegend ein Zwei-Klassen-System. Ein Großteil der Bevölkerung ist in der GKV pflichtversichert, ein kleiner Teil in der PKV. Wer aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit oder seiner Einkommensverhältnisse nicht in der GKV pflichtversichert ist, aber auch nicht zur PKV wechseln will, hat noch die Möglichkeit einer freiwilligen Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung. Seit Jahren in der Diskussion ist eine Bürgerversicherung für alle, mit der die PKV faktisch abgeschafft werden soll. Konkrete Pläne dazu sind jedoch noch nicht bekannt.

Wer kann sich privat krankenversichern?

In die PKV eintreten kann jeder, der nicht gesetzlich in der GKV pflichtversichert ist. Dazu gehören z.B. viele Freiberufler und Selbstständige, aber auch Beamte und Arbeitnehmer, die mit ihrem Arbeitslohn bzw. Gehalt dauerhaft die Versicherungspflichtgrenze überschreiten. Diese Grenze liegt 2013 bei einem Jahresverdienst von 52.200 Euro. Übrigens: Studierende können sich von der Versicherungspflicht in der GKV befreien lassen und sich meist recht kostengünstig in der PKV versichern.

Wann lohnt sich ein Eintritt in die PKV?

Da sich der Versicherungsbeitrag in der PKV ausschließlich am individuellen Risiko bemisst, lohnt sich ein Eintritt vor allem für junge und/oder gesunde Bundesbürger. Sinnvoll ist die PKV auch für Versicherungsnehmer, die sich umfangreiche Leistungen jenseits des GKV-Leistungskataloges wünschen - und in der Lage sind, dafür entsprechend hohe Beiträge zu entrichten.

Wann genau greift der Versicherungsschutz?

Der Versicherungsschutz der PKV greift im vereinbarten Leistungsfall. In der Regel also dann, wenn Kosten aufgrund von Krankheit oder Unfall entstehen. Zu beachten ist, dass manche Policen eine Wartezeit vorsehen, in der Versicherte sich anteilig an den Kosten beteiligen müssen.

Was ist beim Versicherungsabschluss zu beachten?

Versicherte sollten vor allem beachten, dass sie sämtliche gesundheitsfragen wahrheitsgemäß und so genau wie möglich beantworten - sonst droht später Ärger in Form von Leistungsverweigerung. Die Police sollten den individuellen Anforderungen entsprechen, möglichst wenige Leistungsausschlüsse vorsehen und über eine stabile Beitragsentwicklung verfügen. Renommierte Institute wie z.B. die Stiftung Warentest informieren egelmäßig über Do's und Don'ts beim Vertragsabschluss.

Laufzeit und Kündigung einer privaten Krankenversicherung

Eine PKV-Police läuft in der Regel unbefristet. Die Kündigung erfolgt schriftlich und formlos.